Bild: BarthHaas

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BarthHaas-Bericht: Bierproduktion weltweit kaum verändert

Trotz eines insgesamt angespannten wirtschaftlichen Umfelds zeigt sich die weltweite Bierproduktion 2024 nahezu stabil. Wie aus dem am Dienstag vorgestellten BarthHaas-Bericht 2024/2025 hervorgeht, sank die globale Produktion lediglich um 0,3 Prozent auf 1,875 Milliarden Hektoliter. Der weltweit führende Hopfenspezialist BarthHaas präsentierte den Bericht im Rahmen einer Online-Pressekonferenz.

Trotz der geringen Veränderung warnte Thomas Raiser, Geschäftsführer von BarthHaas, vor zu viel Optimismus: „Wie praktisch alle Sektoren durchlebt auch die Bierbranche eine Zeit tiefgreifender Veränderungen.“ Neben geopolitischen Krisen und volatilen Märkten beeinträchtigten auch Handelskonflikte und ein verändertes Konsumverhalten die Branche. Zudem verberge der internationale Durchschnitt, dass viele Länder deutlich unter den Erwartungen blieben.

In Deutschland fiel die Bierproduktion 2024 um gut ein Prozent auf 83,93 Millionen Hektoliter. Damit rutschte die Bundesrepublik im internationalen Ranking der größten Biernationen vom fünften auf den sechsten Platz ab. Verfasser des Berichts Heinrich Meier erklärt: „Grund dafür ist, dass Russland seine Bierproduktion um rund neun Prozent steigern konnte und so an Deutschland vorbeizog.“ Die Spitzenplätze belegen weiterhin China, die USA, Brasilien und Mexiko.

In Europa legte die Bierproduktion leicht um 1,1 Prozent auf 514,2 Millionen Hektoliter zu. Während die EU mit -1,0 Prozent auf 339,8 Millionen Hektoliter zurückging, konnte der übrige europäische Raum ein kräftiges Wachstum von 5,6 Prozent auf 174,4 Millionen Hektoliter verzeichnen – vor allem dank Großbritannien, das mit einem Plus von 5,6 Prozent auf 36,1 Millionen Hektoliter zulegte.

Der amerikanische Kontinent verzeichnete einen Rückgang der Bierproduktion um 1,3 Prozent auf 617,0 Millionen Hektoliter. Besonders stark fiel der Rückgang in den USA aus: minus 4,8 Prozent auf 184,5 Millionen Hektoliter. Während Brasilien leicht um ein Prozent zurückging, konnte Mexiko mit einem Zuwachs von 1,8 Prozent auf 145,0 Millionen Hektoliter punkten.

In Asien war der Rückgang mit -2,3 Prozent auf 565,4 Millionen Hektoliter sogar noch deutlicher. Hauptverantwortlich war die Entwicklung in China, wo der Ausstoß um fünf Prozent auf 341 Millionen Hektoliter sank – rund 60 Prozent der asiatischen Gesamtproduktion entfallen auf das Land.

Der afrikanische Kontinent legte 2024 prozentual am stärksten zu. Der Ausstoß wuchs um 6,7 Prozent auf 160,5 Millionen Hektoliter. Vor allem Südafrika (+5,4 %), Nigeria (+8,0 %), Angola (+35 %) und Äthiopien (+8,1 %) trugen maßgeblich dazu bei.

Für das laufende Jahr rechnet BarthHaas erneut mit einem stabilen globalen Bierausstoß. Dennoch bleibt die Branche angesichts geopolitischer Spannungen, Handelskonflikten und wirtschaftlicher Unsicherheiten unter Druck. „Die Konsumstimmung könnte sich weiter eintrüben, und der internationale Handel wird zunehmend erschwert“, so Raiser abschließend.

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