Die bislang aufgenommenen Partien an Sommerbraugerste fallen qualitativ heterogen aus und es lässt sich kein Anbaugebiet eindeutig als besser oder schlechter identifizieren, was die Aufnahme erheblich erschwert. Mitunter liegen zwischen Schlägen mit guten oder sehr schlechten Qualitäten nur einige hundert Meter. Wo es punktuell zum richtigen Zeitpunkt regnete, konnte sich die Sommerbraugerste einigermaßen entwickeln. Ebenso scheint der Zeitpunkt der Aussaat entscheidend für die Pflanzenentwicklung gewesen zu sein. Späte Aussaaten zeigen bislang oft geringere Hektarerträge auf, heißt es in einer Mitteilung.
Das größte Qualitätsproblem ist demnach die Sortierung, die bei vielen Partien weit unter den erforderlichen 90 Prozent Vollgerste zurückbleibt. Nicht wenige Partien weisen Sortierungen von nur 15 Prozent bis 50 Prozent auf. Zudem gibt es auch Probleme mit dem Eiweißgehalt. Auch hier liegen die Werte oft weit auseinander (8 bis 14 Prozent).
Alle Beteiligten in der Lieferkette vom Erfassungshandel bis zur Brauerei werden angesichts der schwierigen Situation Zugeständnisse bei den Qualitätsanforderungen machen müssen, damit die Versorgung mit inländischer Sommerbraugerste größtmöglich gewährleistet wird. „Dies kann nur realisiert werden, wenn alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Braugerste – Malz – Bier verantwortungsvoll miteinander umgehen“, schreibt der Mälzerbund.
Ein Alternative könne die Winterbraugerste darstellen, deren Ergebnisse eine qualitativ gute und ertragreiche Ernte erwarten lassen. „Brauereien sind gut beraten, neben Malz aus Sommerbraugerste auch Malz aus Winterbraugerste als echte Alternative und Ergänzung mit Anbaupotenzial zu akzeptieren“, heißt es abschließend in der Pressemitteilung. (Teaserbild: Ireks)