Und damit Verbrauchern nicht nur alternative Einkaufsstätten bieten, sondern auch verbraucherfreundliche Preise. Die angestrebte Kooperation soll auf international und überregional tätige Getränkehersteller begrenzt erfolgen, lokal und regional agierende Lieferanten würden auch weiterhin wie gehabt jeweils individuell verhandelt. Und auch in allen Fragen des Vertriebs bleiben Getränke Hoffmann und Edeka völlig unabhängig voneinander.
Mario Benedikt, Geschäftsführer der Getränke Hoffmann Gruppe, erläutert die Gründe für die nun angestoßene Kooperation: „Getränkefachmarkt-Betreiber wie wir arbeiten in einem hoch kompetitiven Wettbewerbsumfeld, in dem der Preis für eine Kiste Bier oder Mineralwasser immer mehr zu dem wesentlichen Hebel für Markterfolg wird. Gute Preise kann aber nur zeigen, wer auch wettbewerbsfähige Konditionen von seinen Lieferanten erhält.“ Und an dieser Stelle sieht der Spezialist die Fachmarktschiene oftmals strukturell benachteiligt: „Es ist kein Geheimnis, dass Lebensmitteleinzelhandel und Getränkefachmärkte ihre Waren teilweise zu unterschiedlichen Bedingungen einkaufen: Hier wollen wir mit der Kooperation mit Edeka ansetzen, um auch zukünftig konkurrenzfähige Preise zeigen zu können – und damit unserem Absatzkanal eine auskömmliche Perspektive zu erhalten.“
Das sei insbesondere wichtig, weil Getränkefachmärkten mit Blick auf Wahlmöglichkeiten der Verbraucher und Nachhaltigkeit eine besondere Rolle zukomme: „Anders als andere Handelsformate konzentrieren wir uns auf eine Warengruppe – Getränke. Diese können wir in unseren Filialen in ihrer ganzen Breite abbilden – und so insbesondere auch kleineren, regionalen Getränkeherstellern Raum für ihre Sortimente bieten, die in den oftmals vorrangig national ausgerichteten LEH-Strukturen keinen Platz mehr finden würden.“ Ähnliches gilt auch für das einzigartige deutsche Mehrwegsystem, das ohne Fachmärkte schnell an seine Grenzen kommen würde: „Unsere Getränkemärkte sind gerade in Zeiten zunehmender Discounter-Orientierung eine ganz wesentliche Absatzstätte für Getränke in Mehrweggebinden – und leisten mit ihrem mehrheitlich mehrwegorientierten Angebot einen unentbehrlichen Beitrag für Ressourcenschonung und Abfallvermeidung.“
Der Getränkefachmarkt ist ein Garant für Getränkevielfalt und Kreislaufwirtschaft – und ein ganz wesentlicher Grund, warum es in Deutschland noch so viele kleine und mittelständische Getränkehersteller gibt. „Gäbe es die Getränkefachmärkte nicht mehr, würde es in puncto Getränkevielfalt und Mehrweggebinde schnell deutlich eintöniger. Und für manch einen Anbieter könnte es sogar das Aus bedeuten – mit entsprechenden Konsequenzen für Arbeitsplätze, kleine und mittelständische Traditionsunternehmen und attraktive Alternativen für Verbraucher.“
Die angestrebte Kooperation mit Edeka soll auf definierte Getränkehersteller begrenzt erfolgen – und wird laut Benedikt an dem grundsätzlichen Wettbewerb der beiden Häuser nichts ändern: „Wir werden da zusammenarbeiten, wo es für beide Seiten Sinn macht: Im Einkauf von Getränken international und überregional tätiger Getränkehersteller.“ Alle anderen Warengruppen sind explizit ausgeklammert – und auch für lokal und regional agierende Lieferanten bliebe nach einer Freigabe durch die Wettbewerbsbehörde alles unverändert: mit diesen werden die Partner auch weiterhin wie gehabt jeweils individuell verhandeln.
Und auch in allen Fragen des Vertriebs und der Vermarktung ihrer Waren bleiben Getränke Hoffmann und der Edeka-Verbund völlig unabhängig voneinander: „Wir sind und bleiben Wettbewerber, die sich im Kampf um Marktanteile und Verbraucher nichts schenken werden“, so Benedikt.
Die geplante Einkaufskooperation der beiden Häuser liegt derzeit wie bei solchen Vorgängen üblich dem Bundeskartellamt zur Prüfung vor.