Trotz des weltweiten Rückgangs konnte Deutschland 2024 die Spitzenposition unter den Hopfenanbauländern zurückerobern. Aufgrund langfristiger Vorverträge fiel der Flächenrückgang hierzulande mit nur 1,6 Prozent vergleichsweise moderat aus. Für 2025 wird allerdings ein Rückgang auf 18.962 Hektar erwartet – ein Minus von rund sieben Prozent.
Besonders gravierend war der Rückgang in den USA: Dort sank die Anbaufläche um knapp 18 Prozent auf 18.513 Hektar. Auf Platz drei bleibt mit deutlichem Abstand Tschechien mit 4.845 Hektar.
Auch die weltweite Hopfenernte war 2024 rückläufig: Sie sank um 3,9 Prozent auf 113.528 Tonnen. Gleichzeitig stieg der Gehalt an Alphasäure – dem für die Bierherstellung entscheidenden Bitterstoff – um ein Prozent auf 11.912 Tonnen. Der Durchschnittsgehalt der Ernte lag bei 10,5 Prozent (Vorjahr: 10,0 %).
Wie schon 2023 verschob sich das Verhältnis der Hopfentypen weiter zugunsten des Bitterhopfens, zulasten der Aromahopfensorten.
In Deutschland ging die Zahl der Hopfenbauern weiter zurück. 2024 stellten 31 Betriebe ihre Produktion ein. Die verbliebenen 1.009 Unternehmen bewirtschafteten im Schnitt 20,1 Hektar – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Der Strukturwandel in der Branche schreitet somit weiter voran. „Der Markt bleibt weiterhin strukturell überversorgt, mit Mengen, die zwar vorvertraglich verkauft, aber nicht verbraucht sind“, so Heinrich Meier, Verfasser des BarthHaas-Berichts. Weitere Flächenstilllegungen seien notwendig, um ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen.
Ein wesentlicher Grund für die geringere Hopfennachfrage liegt in veränderten Konsumgewohnheiten: „Der Trend zu Mainstream-Bieren sowie alkoholfreien und -reduzierten Varianten setzte sich 2024 fort und gewann noch an Dynamik“, erklärt Thomas Raiser, Geschäftsführer von BarthHaas. Diese Bierstile benötigen im Allgemeinen deutlich weniger Hopfen.
Auch im Craftbier-Segment ist eine Reduzierung des Hopfeneinsatzes zu beobachten. Gründe sind unter anderem die stärkere Nutzung effizienter Hopfenprodukte und eine Rückbesinnung auf klassische, untergärige Bierstile mit geringerem Hopfenbedarf.
Weitere Faktoren wie eine alternde Bevölkerung, zunehmende Konkurrenz durch andere Getränkearten und sinkende Kaufkraft – insbesondere in westlichen Industrienationen – beeinflussen ebenfalls die rückläufige Nachfrage.
Angesichts steigender Produktionskosten bei gleichzeitig wachsendem Preisdruck bleibt das Marktumfeld für Hopfenproduzenten schwierig. „Die Brauindustrie ist kostenbewusst und erwartet günstige Preise, während Hopfenanbauer mit Inflationskosten bei Energie, Betriebsmitteln und Löhnen kämpfen“, so Raiser.
BarthHaas positioniert sich in diesem Umfeld als verlässlicher Partner: „Wir zeigen Brauereien und Getränkeherstellern, wie sie aktuelle Trends nutzen können“, betont Raiser. Hopfen sei ein Schlüsselrohstoff für Vielfalt, Clean-Label-Produkte und geschmacksprägende Sorten in wachstumsstarken Segmenten wie No- und Low-Alcohol-Bieren.