Tarifverhandlungen für Bayerns Brauer zunächst ohne Resultat

Am 29. März fand im oberbayerischen Fürstenfeldbruck die erste Verhandlungsrunde zum Abschluss eines Anschluss-Entgelttarifvertrages für die Beschäftigten der Mitgliedbrauereien der Bayerischer Brauerbund Tarifgemeinschaft statt.

Eingangs wurde arbeitgeberseitig die schwierige Lage der deutschen und bayerischen Brauwirtschaft vor dem Hintergrund der zurückliegenden Corona-Jahre und der Folgen des Ukraine-Krieges eingehend dargelegt. Die Vertreter der Unternehmen verwiesen auf enorme Kostensteigerungen in allen Brauereibereichen, die gerade den in Bayern vorherrschenden brauwirtschaftlichen Mittelstand stark belasteten, so die Meldung weiter.

In dieser Lage würden, so die Vertreter der Brauereien, überhöhte Gehaltsanpassungen die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Brauwirtschaft gegenüber ihren außerbayerischen Konkurrenten gefährden. Die Brauereien seien sich, so habe der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft, Dr. Jörg Lehmann (Paulaner) betont, jedoch ihrer Verantwortung auch gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewusst und sähen die Herausforderungen, mit denen diese durch die aktuell hohe Inflationsrate konfrontiert seien.

So wurde brauereiseitig angeboten, die Bezüge der Beschäftigten zunächst rückwirkend zum 1. März über alle Bewertungsgruppen einheitlich um 115,00 Euro monatlich anzuheben und innerhalb des ersten Laufzeitjahres eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten à 500 Euro auszuzahlen.

Für ein zweites Laufzeitjahr (1. März 2024 bis 28. Februar 2025) boten die Arbeitgebervertreter eine Anpassung der Bezüge um weitere 115,00 Euro monatlich an sowie die nochmalige Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 1.000 Euro.

In Summe entspreche das Arbeitgeberangebot – umgerechnet auf die Monate der angebotenen 24-monatigen Vertragslaufzeit – einer Erhöhung der monatlichen Bezüge um gut 10 Prozent bezogen auf den derzeitigen Ecklohn.

Die Arbeitnehmervertreter seien ungeachtet dieses Angebotes nicht bereit gewesen, von ihren hohen Forderungen (Erhöhungen der Bezüge um 12 Prozent bei einer Laufzeit von lediglich 12 Monaten) abzurücken. Darauf seien die Tarifverhandlungen zunächst ergebnislos vertagt worden. Sie sollen am 26. April fortgesetzt werden, so die Meldung abschließend.

 

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