Trotz der schrumpfenden Anbaufläche habe die Hopfenernte 2023 über der Menge vom Vorjahr gelegen und mit 118.415 Tonnen ein Plus von 11,5 Prozent erzielt. Der Ertrag betrug etwa zwei Tonnen pro Hektar und lag damit im langjährigen Durchschnitt, heißt es weiter. Neben der Erntemenge ist die Alphasäure eine entscheidende Maßzahl der Hopfen- und Bierbranche. Der mittlere Alphasäuregehalt von 10,0 Prozent habe 2023 nur knapp unter dem des Vorjahres gelegen. Sowohl beim Ernte- als auch beim Alpha-Ertrag sei der Anteil der Aromahopfen um drei Prozent gesunken, entsprechend sei der Anteil der Bitterhopfen gestiegen.
Obwohl die Anbauflächen verringert worden seien und die Erträge insgesamt durchschnittlich ausgefallen seien, sei mit 11.839 Tonnen eine um 9,4 Prozent höhere Alphamenge als 2022 geerntet worden. „Die über die letzten Jahre kumulierte Alphabilanz zeigt eine nach wie vor deutliche Überversorgung des Marktes. Die Anbaufläche muss reduziert werden, um die Produktion dem geringeren Bedarf anzupassen und sich einem Marktgleichgewicht anzunähern“, erklärt Heinrich Meier, der Verfasser des BarthHaas- Berichts.
Indessen sei auch die Zahl der Hopfenpflanzer in Deutschland weiterhin rückläufig. 13 Betriebe haben im vergangenen Jahr die Produktion eingestellt. Die durchschnittlich bewirtschaftete Anbaufläche der verbliebenen 1.040 deutschen Hopfenbauern sei im Jahr 2023 auf 19,8 Hektar (+0,2 ha) pro Betrieb gestiegen. „Um unseren Hopfenpflanzern stabile Erträge und Einkommen zu ermöglichen, müssen Anbaumethoden weiter untersucht und optimiert werden“, sagt Peter Hintermeier, Geschäftsführer von BarthHaas. Dank der intensiven Zusammenarbeit aller Marktbeteiligten seien für den Hopfen bereits wegweisende Lösungen entwickelt worden. „Schon heute stehen neue Sorten zur Verfügung, die schrittweise die klimaempfindlichen traditionellen Sorten ablösen können“, erklärt Hintermeier.
BarthHaas sehe sich in Zeiten des Klimawandels und den ungünstigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mehr denn je als Bindeglied zwischen Hopfenpflanzern und Brauereien. Thomas Raiser, Geschäftsführer von BarthHaas: „Nur indem wir unsere guten Kontakte pflegen und ausbauen, erkennen wir die Sorgen und Nöte unserer Lieferanten und Kunden und können darauf reagieren.“
Tatsache sei: Die Kosten für Energie, Rohstoffe, Verpackungen, Logistik und Personal bewegten sich weiterhin auf einem hohen Niveau und drückten auf die Gewinnmargen der Brauereien. BarthHaas habe auf diese Entwicklung reagiert und neue Hopfenprodukte entwickelt, mit denen die Brauereien ihre hochwertigen Biere effizienter und rentabler herstellen könnten. „Auch in Zukunft wollen wir mit Kreativität und Innovationskraft unseren Kunden als zuverlässiger Partner zur Seite zu stehen“, so Raiser.