Die diesjärigen Preisträger des Mehrweg-Innovationspreises (Bild: Robert Lehmann)

Mehrweg-Innovationspreis 2025 vergeben

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Stiftung Initiative Mehrweg verleihen den Mehrweg-Innovationspreis in diesem Jahr an vier herausragende Mehrweg-Projekte: zwei gewichtsoptimierte 1,0 Liter und 0,7 Liter Pool-Mehrwegflaschen des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie, ein vollumfängliches Poolsystem für Mehrweggläser im Lebensmittelhandel sowie ein Mehrwegkonzept für Kosmetik und Drogerieartikel. Alle Preistragenden leisten wertvolle Beiträge zur Weiter- und Neuentwicklung von Mehrwegsystemen.

Gewichtsoptimierte Mehrweg-Poolflaschen: Das Unternehmen Verallia gehört zu den europaweit führenden Herstellern von Glasverpackungen und hat das Öko-Design der 1,0 Liter Pool-Mehrwegflasche des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) verbessert. Durch eine Gewichtsoptimierung um 65 Gramm pro Flasche verbraucht sie nicht nur weniger Ressourcen und verursacht weniger CO2, sondern optimiert zusätzlich Logistikprozesse beim Flaschentransport. Darüber hinaus wurde auch die 0,7 Liter Pool-Mehrwegflasche des VdF im Vergleich zur Vorgängerflasche um 40 Gramm leichter gemacht, bei gleicher Umlaufhäufigkeit. Entwickelt hat diese Innovation das Unternehmen Ardagh, das zu den weltweit wichtigsten Herstellern von Glas- und Metallverpackungen zählt.

Glas-Mehrwegsystem für Lebensmittel: Circujar ist das erste herstellerübergreifende Poolsystem für Mehrwegglas im Lebensmittelsektor. Mit der Koordinierung einzelner Schritte im Mehrwegsystem – von der Bereitstellung universeller Gläser, Rücknahme über bestehende Leergutautomaten, Pfand- und Poolverwaltung, zentraler Spülung, Qualitätssicherung bis zur Wiederverteilung an die Hersteller – zeichnet sich Circujar als ganzheitlicher Full-Service-Ansatz aus. Der Einsatz der Mehrweggläser für Aufstriche, Suppen und Soßen erschließt neue Produktbereiche, wo es bislang fast nur Einweg gab. Ein Circujar Mehrwegglas kann bis zu 50 Einwegverpackungen ersetzen und im Vergleich zu bestimmten Einwegverpackungen bis zu 70 Prozent CO2 einsparen.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Die prämierten Mehrweg-Innovationen zeigen, wie Mehrweg immer effizienter und ökologischer wird. Es gibt also immer weniger Ausreden für Mehrweg-Verweigerer wie Aldi und Lidl, die maßgeblich verantwortlich sind für den aktuell niedrigen Mehrweganteil von lediglich 43 Prozent im Getränkebereich. Damit Mehrweg zum neuen Normal wird, müssen die Umweltauswirkungen von Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons durch eine Abgabe von mindestens 20 Cent im Produktpreis sichtbar werden. Nur so entsteht eine ausreichend starke Lenkungswirkung zu regionalen Mehrwegflaschen. Die kommunalen Einwegverpackungssteuern in Tübingen und Konstanz zeigen, wie erfolgreich diese Maßnahme Mehrweg fördert. Umweltminister Carsten Schneider muss nun handeln.“

Jens Oldenburg, Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg, sagt:„Wenn Unternehmen wie die Glashersteller Verallia und Ardagh Mehrwegflaschen durch Gewichtsreduzierung weiter optimieren und so zusätzlich Energie, CO2 und Ressourcen einsparen, dann werden die Argumente für Mehrweg immer größer. Auch die Ausweitung von Mehrweg auf andere Produktgruppen ist nötig, um die Verpackungsmüllflut zu bremsen.“

 

 

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