Mit dem sich veränderten Informations- und Einkaufsverhalten beschäftigt sich die neue ECC CLUB Studie „Social, Assisted, Agentic“ des ECC Köln. Für die Studie wurden insgesamt 1.000 Personen repräsentativ nach Alter und Geschlecht über ein Onlinepanel befragt und mit 200 Personen Tiefeninterviews über einen KI-Chatbot durchgeführt.
Dabei zeigt sich eine wachsende Offenheit gegenüber Assisted und Agentic Commerce (mit Assisted ist hier die KI-Shopping-Assistenz mit KI-Chatbots ChatGPT, Gemini, Perplexity, AI-Bots von Händlern/Marken, gemeint, die bei der Produktsuche herangezogen werden können) So nutzen knapp ein Drittel der Befragten (31 Prozent) generell KI-Chatbots wie ChatGPT oder Gemini zur Produktinformation und -recherche, davon 35 Prozent sogar häufiger als klassische Suchmaschinen. Vier von zehn (43 Prozent) haben schon mal von KI-Shoppingagenten gehört und knapp zwei Drittel (61 Prozent) können sich eine Nutzung vorstellen.
Rund zwei Drittel (66 Prozent) schätzen an der Zuhilfenahme von KI-Chatbots Vorteile wie Zeitersparnis und bessere Empfehlungen und knapp die Hälfte (47 Prozent) ist sich sicher, dadurch die besseren Preise und Angebote zu erhalten. In Verbindung mit der Kaufvorbereitung nutzen fast sieben von zehn (68 Prozent) KI-Chatbots, wenn sie technische Details oder Unterschiede zwischen Produkten verstehen möchten. 61 Prozent nutzen KI-Tools, wenn sie keine Lust haben, viele Webseiten zu durchsuchen und fast ebenso viele (58 Prozent), wenn sie nach einem Produkt für ein spezifisches Problem oder Bedürfnis suchen. Diejenigen, die KI-Chatbots noch nicht nutzen, geben fehlendes Vertrauen (36 prozent) und Datenschutzbedenken (21 Prozent) als Hauptgründe an. Dennoch erwarten 63 Prozent der heutigen Nichtnutzer:innen, künftig KI-Systeme zu verwenden.
„Hier bahnt sich eine Neuformierung des E-Commerce mit disruptivem Charakter an. Mit ChatGPT & Co. entstehen neue Wettbewerber, die die Produktsuche an sich ziehen und direkt in den Kauf umwandeln wollen. Mit Einkaufsagenten stehen wiederum Instrumente bereit, um Kundinnen und Kunden auf der eigenen Plattform zu halten. Onlineshops geraten dadurch in die Rolle von Regalflächen, die auf der Suche nach Produkten lediglich abgeschritten werden“, stellt Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Strategic Insights & Analytics ECC KÖLN, fest.