Andreas Vogel (Bild: VDGE)

VDGE zieht positive Halbjahresbilanz

Wie der Verband des Deutschen Getränkeeinzelhandels (VDGE) mitteilt, erzielten dessen 22 operativ tätigen angeschlossenen Mitglieder im 1. Halbjahr 2025 bei leicht gesunkener Marktanzahl (2024: 2.533; 2025: 2.476 Outlets = minus 2,3 Prozent) einen Gesamtumsatz in Höhe von 1,446 Mrd. Euro und haben damit das gute Umsatz-Ergebnis des Vorjahres nominal um 0,4 Prozent steigern können.

In der Gesamt-Entwicklung konnte das aufgrund der anhaltenden Konsumzurückhaltung sowie dem speziell zu Jahresbeginn überproportional rückläufigen Alkoholkonsum eher schwierige erste Quartal (- 2,61 Prozent) durch ein deutlich besseres Ergebnis im zweiten Quartal (+ 3,0 Prozent) somit leicht überkompensiert werden, betont der Verband weiter. 

Angesichts der aktuell kommunizierten Vergleichswerte des Marktforschungsinstitutes YouGov entwickelten sich die VDGE-Mitglieder in 2025 damit in Summe weiterhin besser als der Gesamtmarkt. „Der gesamte Fachhandel exkl. Internet hat innerhalb des FMCG-Bereiches das 1. Halbjahr 2025 laut YouGov Shopper Panel FMCG mit einem kleinen Umsatzplus von +1,3 Prozent abgeschlossen. Die Getränkefachmärkte liegen dabei mit +/- 0 Prozent für Kaltgetränke gesamt leicht unterhalb dieser Entwicklung, wobei die filialisierten Getränkefachmärkte in den ersten 6 Monaten des Jahres eine 4,6 prozentige Umsatzsteigerung aufweisen. Demgegenüber bremsen die nicht filialisierten Getränkefachmärkte diese positive Entwicklung jedoch mit einem Minus von -12,1 Prozent aus, so dass am Ende nur die Null stehen bleibt. Die Problematik der Käuferverluste ist auch noch nicht gestoppt. Während die filialisierten GFM die Käufer minimal ausbauen können, verlieren die nicht filialisierten weiter leicht an Boden.“, erläutert Michael Schwaer, Account Director YouGov. 

Ein leichtes Plus weisen die Experten von NielsenIQ (Germany) für den Getränkefachmarktbereich auf. Alena Rubanik, Insight Analyst I Retailer Services NielsenIQ, kommentiert die Daten wie folgt: „Für das laufende Jahr zeigen die YTD-Daten im GAM ein Umsatzwachstum von +1,8 Prozent für alkoholfreie Getränke (AFG) und Bier insgesamt. Treiber dieser positiven Entwicklung sind die alkoholfreien Getränke, die im ersten Halbjahr 2025 ein Umsatzwachstum von +4,6 Prozent verzeichnen. Bier hingegen weist eine rückläufige Entwicklung auf (-1,1 %).“

„Vor diesem Hintergrund haben wir uns den wichtigen Bierbereich einmal genauer angeschaut: Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) ist der Bierabsatz im 1. Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,3 Prozent oder 262 Mio. Liter auf rund 3,9 Mrd. Liter gesunken. Destatis zufolge fiel der Bierabsatz damit erstmals seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1993 in einem Halbjahr unter 4 Mrd. Liter. Zahlen, die verdeutlichen, wie wichtig es sein wird, auch künftig zu erwartende Verluste im Bierbereich über andere Getränkekategorien abzufedern“, ordnet VDGE Vorstand Andreas Vogel die Marktdaten ein.

Beim Blickwechsel von der Vergangenheit in die Zukunft biete sich eine Betrachtung des jeweils am ersten Montag eines Monats erscheinende Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) an, das vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag des HDE erstellt wird. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren und bildet demnach nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern gibt vielmehr einen Ausblick auf die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten. 

Das Ergebnis für August lautet dabei wie folgt: Nachdem sich die Verbraucherstimmung in Deutschland zuletzt weiter aufgehellt hatte, legt der Aufwärtstrend im August eine Pause ein. Demnach bewegt sich der Index nahezu auf dem Niveau des Vormonats. Ob die Stagnation der Verbraucherstimmung der Beginn eines negativen Trends ist, bleibe abzuwarten und sei von den wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung sowie von der Entwicklung der geopolitischen Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten abhängig. 

„Bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung die richtigen Maßnahmen ergreift, um die Stimmungslage wieder zu verbessern und der Spätsommer zudem noch einmal richtig auf Touren kommt!“, resümiert Vogel. (Quellen: YouGov, NielsenIQ, Handelsverband Deutschland (HDE), Handelsblatt Research Institut, Statistische Bundesamt)

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