Dr. Volker Kuhl (li.), Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, und Michael Huber, Generalbevollmächtigter, beide Brauerei C. & A. Veltins (Bild: Brauerei C. & A. Veltins)

Veltins auf Wachstumskurs: plus 4,1 Prozent im ersten Halbjahr

Mit einem Ausstoßzuwachs um 4,1 Prozent hat sich die Brauerei C. & A. Veltins, Meschede-Grevenstein, nach eigenen Angaben von der schwächelnden Marktnachfrage abgekoppelt und befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Im 200. Jubiläumsjahr konnte der Sauerländer Traditionsbrauer das erste Halbjahr mit einem Ausstoß von 1,74 Mio. hl deutlich über dem Wettbewerbsniveau eines stagnierenden Gesamtmarktes abschließen, heißt es weiter.

„Die Stärke unseres Traditionshauses liegt in der Kraft unseres Markensortiments, das die Wertschätzung der Verbraucher genießt“, sagte Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz. „Das erreichte Allzeithoch ist das Ergebnis harter gemeinsamer Arbeit von Braubetrieb, Logistik, Marketing und Vertrieb. Noch nie wurde in der Brauereigeschichte innerhalb eines halben Jahres so viel Bier gebraut“, so Huber weiter. Dank frühzeitiger Investitionen könne die Brauerei jetzt flexibel auf die erfreuliche Verbrauchernachfrage reagieren. 

Die Markenzugpferde im ersten Halbjahr heißen Veltins und Pülleken. So habe die Marke Veltins mit ihrem gesamten Sortenportfolio um 3,1 Prozent auf 1,3 Mio. hl und das helle Pülleken um 37 Prozent auf 179.310 hl zulegen können, während die Marken Grevensteiner 68.600 hl und der Biermix V+ 179.360 zum Ergebnis beigesteuert hätten. Die alkoholfreie Fassbrause-Range habe hingegen um 22,1 Prozent aufgeholt. Die Rückkehr zur Mehrwertsteuer sowie die strukturellen Schwierigkeiten in der Gastronomie schlugen sich im Fassbiergeschäft nieder, sodass der Absatz um -1,5 Prozent zurückgegangen sei. „Die Gastronomie hat mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen, die noch einige Zeit brauchen, um gelöst zu werden“, sagte Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins, und nannte die anhaltenden Kostensteigerungen bei gleichzeitiger Rekrutierungsschwäche von neuem Personal. Im ersten Halbjahr füllte das Traditionsunternehmen 209.540 hl im Fass ab und wird auch in Zukunft mit unverminderter Kraft ins angestammte Geschäftsfeld der Gastronomie investieren. 

Dr. Kuhl: „Die Menschen sind kostensensibel geworden und passen sehr genau darauf auf, was in diesen Wochen aus dem Portemonnaie fließt. Gerade vor und in der Urlaubssaison treten viele Haushalte auf die Bremse und üben sich in Kostendisziplin.“ Jeder wisse, dass der diesjährige Sommerurlaub, der seit Jahren wohl teuerste werden könnte. Welche Folgen das für den Tourismus haben wird, bleibe abzuwarten. „Die nächsten Sommerwochen werden für die Gastronomie und Hotellerie an Nord- und Ostsee zum Lackmus-Test im Hinblick auf die Preisakzeptanz beim Verbraucher“, so der Geschäftsführer Marketing/Vertrieb.

Derweil seien die Sortenpräferenzen nach einer Marktanalyse der Brauerei C. & A. Veltins regional uneinheitlich ausgeprägt. Unverändert bleibe jedes zweite in Deutschland verkaufte Bier ein Pils, während der Marktanteil des Hellen auf respektable 10 Prozent angewachsen sei. Die Hochburg des Hellen liege mit einer Mengennachfrage von 62 Prozent vorzugsweise im Süden und Südwesten, 8 Prozent würden in Nordrhein-Westfalen verkauft. Der verbleibende Sortenanteil von 30 Prozent verteile sich auf die übrigen 13 Bundesländer. Im bevölkerungsstärksten Bundesland habe sich das Pülleken, das im nationalen Markenranking inzwischen auf Platz drei liege, einen Marktführerstatus erkämpft. „Der Erfolg des Pülleken ist schon deshalb besonders, weil es die einzige Hellbier-Marke mit eigenem Profil und ohne bayerische Folklore ist und damit auch nicht im unmittelbaren Austausch mit den Traditionalisten steht“, schlussfolgert Dr. Kuhl. 

Mit Veltins Helles Lager ruft die Familienbrauerei einen Sortenneuanfang aus und führt seit Sommerbeginn das mild-süffige Lagerbier mit internationaler Reputation in den Markt ein. „Weil der Biermarkt im Wandel ist und die Menschen immer probierfreudiger werden, geben wir eine Antwort auf die neuen Geschmackswünsche – ein junges Bier soll eben vor allem erfrischend sein“, sagt Dr. Kuhl weiter. Veltins Helles Lager erhalte in der grünen Mehrwegflasche einen impulsstarken Auftritt mit eindeutiger Marken-DNA. „Lagerbiere mit internationalem Gebinde-Look und akzeptiertem Geschmacksprofil sind bei weltoffenen Verbrauchern längst auf der Überholspur. Da gilt das neue Veltins Helles Lager als klares Marken-Statement für unsere neue Bier-Generation.“ 

Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Brauerei C. & A. Veltins warf Generalbevollmächtigter Michael Huber einen Blick zurück auf die Unternehmensentwicklung in den letzten 25 Jahren. „Unsere Brauerei hat durch Beständigkeit und Verbrauchernähe den Weg in Richtung Marktspitze vollzogen und ist damit ein verlässlicher Player im nationalen Biermarkt geworden.“ Mit Weitsicht und Beharrlichkeit habe das Familienunternehmen die Konsum- und Branchenveränderungen in Handel und Gastronomie mitgestaltet. „Unser Motto war es, nie auf „halten“ zu setzen, sondern immer dynamisch zu wachsen“, merkte Huber an. So hat sich der Veltins-Bierausstoß in den letzten 25 Jahren um +38,7 Prozent auf rund 3,3 Mio. hl erhöht, während der deutsche Biermarkt in der gleichen Zeit über 25 Prozent an Menge verloren hat. 

Huber: „Es ist gelungen, qualitativ und nachhaltig unsere Premium-Positionierung auszubauen. Mit einem Umsatzzuwachs von +126,4 Prozent konnten wir die Produktpräferenzen in Markenwert ummünzen.“ Der Brauerei sei es in all den Jahren nicht um Menge, sondern vor allem auch um Stabilität und Ertragskraft gegangen. „Die vollzogene Investitionsoffensive von rund 420 Mio. Euro wurde allein aus dem Cashflow finanziert.“

 

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