Seit dem Jahr 2020 hält ein starker Auftrieb der landwirtschaftlichen Erzeuger- und Betriebsmittelpreise an. Neben den Erzeugerpreisen stiegen auch die Betriebsmittelpreise. Dieser Preisauftrieb hielt auch im Wirtschaftsjahr 2022/23 weiter an. Die Preise für Düngemittel haben sich verdoppelt. Weitere Preistreiber waren Energie und Futtermittel. Zusätzlich belasteten Umwelteinflüsse das Geschäft. Aufgrund verschiedener Wetterereignisse wie Hagel und Dürre wurden die Erträge nicht wie geplant erwirtschaftet. Dies führte zu geringeren Erntemengen - und im Ergebnis aufgrund der Kontrakte zu geringerem Freihopfen. Mit 41.234 t Hopfen (Quelle: HVG e.G.) war die Ernte 2023 in Deutschland die zweite schlechte Ernte in Folge.
Daher musste die Erntesaison 2024 finanziell abgesichert werden. Rechtsanwalt André Rombach fasst rückblickend die Situation so zusammen: „Wir befanden uns in einer außergewöhnlich schwierigen Situation, vor allem zeitlich gesehen. Alle wussten, dass bis Ende Februar eine Entscheidung vorliegen musste. Die gesamte Neufinanzierung inklusive der Erntevorfinanzierung für das Jahr 2024 musste bis Ende Februar stehen, damit die Arbeiten an den Hopfengärten beginnen konnten. Ansonsten wäre die Hopfenernte im Jahr 2024 nicht möglich gewesen.“ Die Grundlage für die vorliegende Sanierung lieferte das Team um Wirtschaftsprüfer Dr. Stefan Kilian durch die Anfertigung eines Sanierungsgutachten. Die auf das Agribusiness spezialisierten Berater konnten durch die betriebswirtschaftliche Aufarbeitung die für die Beteiligten notwendige Klarheit über die Ausgangslage liefern. Dazu Dr. Stefan Kilian: „Mit dem Sanierungsgutachten war der Grundstein gelegt, um gemeinsam Lösungsansätze zu finden.“
Im Zuge der außergerichtlichen Neustrukturierung der Finanzierungen unter Einbezug eines Investors konnte letztlich die Krise bei Europas größtem Hopfenbauer überwunden werden. M&A-Berater Christian Müller zum Sanierungserfolg: „Entscheidend für den gemeinsamen Erfolg war die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit. Alle Beteiligten haben ein gemeinsames Ziel verfolgt. Gemeinschaftlich konnten wir für alle Beteiligten ein sehr gutes Ergebnis erzielen.“
„Ohne die gute und sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten war die Neufinanzierung und der Einstieg eines Investors nicht möglich“, hebt Rombach die Teamleistung hervor. Rombach ist optimistisch, dass die letzten Bedingungen für das Closing zeitnah eintreten werden. Die Vorbereitungsarbeiten für die Ernte 2024 laufen jedenfalls auf Hochtouren.