Der europäische Weinsektor befindet sich bereits in einer äußerst schwierigen Phase. Die endgültige Einführung von Zöllen auf Weinimporte in die USA würde diese Krise erheblich verschärfen und Tausende von Weinerzeugern in der gesamten EU bedrohen. Der Verband fordert die Europäische Kommission und die Bundesregierung daher mit Nachdruck auf, Wein und aromatisierte Weinerzeugnisse als integralen Bestandteil der Verhandlungen mit der US-Regierung beizubehalten.
Die Vereinigten Staaten bleiben mit einem wertmäßigen Anteil von 27 Prozent und einem mengenmäßigen Anteil von 21 Prozent das wichtigste Exportziel für EU-Weine. „Der US-Markt ist von zentraler Bedeutung für den europäischen Weinsektors und die Stabilität ländlicher Regionen, die stark vom Weinbau abhängig sind“, so Schwörer.
Nach Gesprächen des Verbandes mit seinen Partnern in Brüssel und in den USA ist für den VDW klar: „Die europäischen Weinexporte schaden der US-Wirtschaft nicht – im Gegenteil, sie stärken sie. Aufgrund des dreistufigen Vertriebssystems in den USA profitieren amerikanische Unternehmen erheblich von EU-Weinen. Für jeden Euro, den europäische Weinexporte in den USA erwirtschaften, entstehen in den USA Wertschöpfungen in Höhe von rund 4,50 Dollar. Im Jahr 2024 exportierte die EU Wein im Wert von 4,88 Mrd. Euro in die USA – ein Volumen, das dort auf Handels-, Vertriebs- und Gastronomieebene rund 22 Mrd. Dollar Umsatz generierte.
Der Verband Deutscher Weinexporteure fordert daher ein klares Bekenntnis zu Wein als strategischem Produkt im transatlantischen Handel. „Wein ist eine Win-Win-Beziehung, die geschützt und nicht geopfert werden darf“, so Schwörer. „Der freie und faire Handel mit Wein muss ein zentrales Anliegen der EU in den Verhandlungen mit den USA bleiben.“