Erzeugt werde der grüne Energieträger in einem neu gebauten System, das auf dem Gelände der Kläranlage in Hachenburg steht. Hier laufen künftig alle Abwasser in den Brauerei-eigenen Misch- und Ausgleichsbehälter und werden durch ein anaerobes Verfahren anschließend zu Biogas. Die strategische Entscheidung zum Bau dieses neuen Systems und somit auf einen im heimischen Westerwald erzeugten Energieträger zu setzen, habe die Brauereispitze um Geschäftsführer Jens Geimer bereits im Herbst 2021 getroffen, als von Ukrainekrieg und Gasmangellage noch keine Rede war. „Bisher musste unser Abwasser belüftet werden, ehe es in die Kläranlage eingeleitet werden konnte. Durch das neue System sparen wir uns diesen Schritt und auch 10 Prozent der jährlichen Stromkosten“, erklärt Projektleiter Florian Wisser einen weiteren positiven Nebeneffekt von „WW-Stream 1“.

Bei der Präsentation der „WW-Stream 1“ waren dabei (v. r.): Die Projektleiter Maik Grün und Florian Wisser, Sergej Kelm als Vertreter der ausführenden Firma InfraLine Kerstholt aus Hachenburg, Brauereichef Jens Geimer, Christoph Leyendecker aus dem Ortsbeirat Altstadt, der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Hachenburg, Marco Dörner, Martin Schneider von GSH Rohrleitungsbau aus Hillscheid, VG-Bürgermeisterin Gabriele Greis, Alexander Schütz von Westerwald Netz, Hachenburgs Stadtbürgermeister Stefan Leukel, Andreas und Mechthild Weishar – stellvertretend für die privaten Grundstückseigentümer –, sowie Thomas Orthey nebst Tochter Alina und Sohn Jan Philipp als Vertreter der ausführenden Firma Orthey aus Hattert.
Künftig wird die Pipeline auf über 1.100 m unterirdisch von der Kläranlage bis zum Brauereigelände unter kommunalen und privaten Grundstücken hindurchführen. Ein Großteil der Leitung habe im Spülbohrverfahren verlegt werden können.
Hierbei wird das Rohr zwischen einer Start- und einer Zielbaugrube horizontal durch den Untergrund getrieben, ohne dass ein Graben ausgehoben oder viel Erdreich bewegt werden muss. „Wir danken der Verbandsgemeinde, der Stadt Hachenburg, dem Stadtteil Altstadt und auch den privaten Grundstückseigentümern für die unkomplizierte Zusammenarbeit“, sagt Co-Projektleiter und Braumeister Maik Grün.
Dass das Thema den Nerv der Zeit treffe, zeigten mehrere Tausend Reaktionen auf den Social-Media-Kanälen der Brauerei – auch der Namensvorschlag „WW-Stream 1“ für die Pipeline stammte aus der Community. Seit Oktober 2021 ist die mittelständische Brauerei zu 100 Prozent klimaneutral durch Kompensation mit einem zertifizierten Klimaschutzprojekt nach Scope 1, 2 und 3.